Sascha Horn litt unter einer seltenen Darm-Erkrankung, die ihn letztendlich sein junges Leben gekostet hat.
Die Erkrankung heißt Morbus Crohn.
Den meisten Menschen merkt man als Außenstehender nicht an, dass sie unter einer schweren, das Leben sehr stark beeinträchtigenden Gesundheitsstörung leiden.
Die Tatsache, dass diese Erkrankung selten und bei Laien nur wenig bekannt ist, hat zur Folge, dass Betroffene häufig auf geringes Verständnis der Mitmenschen treffen.
M. Crohn ist eine sogenannte chronisch entzündliche Darmerkrankung.In Deutschland leiden ca. 300.000 Menschen an dieser Erkrankung.
In den letzten 80 Jahren konnten zwar einige Erkenntnisse über die Entstehung dieser Erkrankung gewonnen werden, aber komplett geklärt sind die Ursachen dieser Erkrankung noch lange nicht. Wir gehen davon aus, dass eine genetische Veranlagung mitverantwortlich ist. So wurden typische Genveränderungen gefunden, die stark an M. Crohn erkrankte Menschen besonders ausgeprägt aufweisen. Das alleine löst aber die Erkrankung noch nicht zwingend aus.
Was macht der M. Crohn mit dem Körper?
Der M. Crohn führt zu einer chronischen Entzündung, die den gesamten Verdauungstrakt vom Mund bis zum After befallen kann. Am häufigsten entsteht die Entzündung am Übergang vom Dünn- in den Dickdarm. Diese Entzündung macht die Darmwand löchrig, so dass Fisteln entstehen können. Fisteln sind mikroskopisch große Tunnel, die vom Darm in einen anderen Darmabschnitt, zur Haut oder in Weichgewebe zum Rücken führen können. Des Weiteren verursacht die chronische Entzündung Verengungen einzelner Darmabschnitte, Eiteransammlungen am After und Vieles mehr.
Der M. Crohn verläuft meistens schleichend. Erste Anzeichen können Bauchschmerzen, Durchfälle, Blutungen aus dem After und Krämpfe sein. Gerade bei kleinen Kindern werden diese Symptome häufig verharmlost und abgetan und es dauert mitunter lange bis die richtige Diagnose gestellt wird.
Gerade die Tatsache, dass die Erkrankung im Kindesalter schon beginnt macht es für die Betroffenen so schwierig damit umzugehen. Kinder ziehen sich zurück, weil sie den Spott der Anderen fürchten und können zu Einzelgängern werden.
Eine langjährige Einnahme von Medikamenten mit starken Nebenwirkungen kann nötig werden. Wenn Engstellen im Darm oder Vereiterungen entstehen ist immer wieder auch eine Operation notwendig.Diese kann für den einen oder anderen zu einem künstlichen Darmausgang führen.
Die Erkrankung verläuft aber zum Glück in Schüben. Daher gibt es auch Phasen, die die Betroffenen nicht so stark beeinträchtigen und in denen die Erkrankten ein vollkommen normales Leben führen können. Auch wenn die Erkrankung nicht heilbar ist erreichen die meisten Betroffenen ein normales Lebensalter.
Die Wenigsten wussten bestimmt von der Schwere Saschas Erkrankung. Aber er hat vieles von dem Beschriebenen durchlitten, ohne dass man es ihm auch nur im Entferntesten anmerken konnte.
Prof. Dr. med. Anton Kroesen
Schirmherr der Sascha-Horn-Stiftung „Himmel un Ääd“